© Reinhold Wulff 2001

Vorbemerkungen

Spätestens bei der Magisterarbeit wird man mit gewissen Regeln formaler Art konfrontiert; es lohnt sich aber, bereits frühzeitig nach solchen Regeln zu schreiben. Die spannendste Einführung bietet:

Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Dok­tor-, Diplom- und Magisterarbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaf­ten. 4., überarbeitete Auf­lage Heidelberg 1991 (UTB 1512). [Bei den meisten hier angegebenen Monographien handelt es sich um Titel, die regelmä­ßige Neuauflagen erfahren. Die von mir hier angegebenen Auflagen sind die, die ich im Augenblick benutze – neuere Auflagen (und auch ältere) sind natürlich gleichwertig zu nutzen...]

Etwas nüchterner, aber sehr inhaltsschwer ist der in der gleichen Reihe erschienene Band:

Rückriem, Georg, Joachim Stary und Norbert Frank: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung. 10., überarbeitete Auflage Paderborn 1997 (UTB 724).

Will man wissen, wie die deutschen "DIN-Vorschriften" betreffend Literatur­angaben, Zitier­weisen etc. aussehen, so muss man sich an den Duden wenden, insbesondere an:

Poenicke, Klaus: Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom er­sten Studien­se­mester bis zur Promotion. 2., neu bearbeitete Auflage Mannheim 1988 (Duden-Taschenbücher 21).

Eine systematische Einführung in das Schreiben von Semesterarbeiten und Abschlussarbeiten bietet:

Werder, Lutz von: Lehrbuch des wissenschaftlichen Schreibens. Milow 1993.

Zwei weitere Titel kann ich aus persönlicher Erfahrung ebenfalls empfehlen:

Bünting, Karl-Dieter, Axel Bitterlich und Ulrike Pospiech: Schreiben im Studium. Ein Trainings­programm. Berlin 1996.

Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen. Wien 1999.

Wer sich grundsätzlich mit Problemen des Lernens auseinandersetzen will (oder muss!) sollte zum fol­genden Titel greifen:

Schräder-Naef, Regula: Rationeller Lernen lernen. Ratschläge und Übungen für alle Wißbegierigen. 18. Auflage 1994.

Weitere gute Hinweise finden sich auch in:

Borowsky, Peter, Barbara Vogel und Heide Wunder: Einführung in die Ge­schichts­wis­sen­schaft I. Opladen 1975 (und öfter)

Bei uns am Institut sind folgende Broschüren entstanden:

Gelbrich, Erdmuthe: Arbeit mit Literatur und Bibliographien. Berlin 1998 (Kleine Schriften des Nordeuropa-Instituts 12)

Röhn, Hartmut: Referat und Hausarbeit im Studium. Ratschläge und Regeln. [Masch.] Humboldt-Universität zu Berlin 1998 (und öfter).

Es gibt aber mehrere formale Systeme, und es steht jeder/jedem frei zu wäh­len, welches System be­vorzugt wird, solange dann konsequent danach gearbei­tet wird.


1. Referat und Seminararbeit

1.1. Funktion von Referat und Arbeit

Die Übernahme eines Referats/einer Semesterarbeit sollte nicht in erster Linie als die notwendige Voraussetzung für den persönlichen Erwerb eines Leistungsnachweises ("Scheines") angesehen werden, sondern vor allem als Seminarbeitrag zum Nutzen aller Teilnehmenden. Um dieser Funktion gerecht zu werden, sollten Refe­renten und Referentinnen

a.  ein Thesenpapier liefern. Es wird spätestens in der vorhergehenden Sitzung verteilt und ermöglicht so eine sinnvolle Vorbereitung. Form und Umfang sind den Referierenden überlassen;

b.  ein Manuskript herstellen, auf das sie sich bei ihrem Vortrag stützen - das soll nicht ab­le­sen heißen;

c.  eine Semesterarbeit anfertigen; für deren Abfassung gelten die unter 3. aufgeführten Regeln.

Alle diese drei Funktionen sind im günstigsten Fall in einer schriftlichen Arbeit zusammengefasst, die schon eine Woche vor dem Referat in verviel­fältigter Form den anderen Teil­neh­menden zur Verfügung gestellt wird. Punkt b) kann sich dann auf Erläute­rungen und Anmerkungen beschränken.

Die Semesterarbeit kann zur Zeit des Referates bereits abgegeben werden. Sie braucht dann nicht mehr um neue Gesichtspunkte, die sich in der Diskussion ergaben, erweitert zu werden. Wird sie aber erst nach der Sitzung angefer­tigt, sollte sie die Ergebnisse der Dis­kussion be­rück­sichtigen. Sie muss dann aber spätestens vor Beginn des folgenden Seme­sters ab­ge­ge­ben werden.

1.2. Gruppenarbeit

Referate können einzeln oder in Gruppen übernommen werden. Beide Formen ha­ben Vor- und Nachteile. Zwar wird die auch bei unserem "kleinen Fach" wachsende Zahl von Studie­renden be­deuten, dass immer mehr Themen als Gruppen­referate bearbeitet werden, aber je­de/r Skandinavi­stikstudent/in sollte schon während des Studiums Arbeiten selbständig an­ferti­gen. Reicht die Zeit zur Besprechung dieser Einzelre­ferate in der Lehrveranstaltung nicht aus, sollten sie in der Sprechstunde des Dozenten oder der Dozentin weiterbespro­chen werden.

Anforderungen an Gruppenarbeiten sind etwas höher als solche an Einzellei­stun­gen. Wer ein Grup­pen­referat mit übernimmt, sollte wissen, dass eine gute Zusammenarbeit sehr viel Zeit kostet, oft viel mehr, als wenn ein Referat al­lein angefertigt wird. Die Gruppenreferate sollen homogen sein und dürfen nicht aus lose zusammen­hängenden Ein­zel­lei­stungen bestehen - das würde dem Sinn einer Gruppenarbeit widersprechen.

Sollten grundsätzliche Probleme entstehen, die eine solche homogene Arbeit nicht zulas­sen, muss die Dozentin/der Dozent benachrichtigt werden, damit eine konstruktive Lösung gefunden werden kann. Sie könnte z.B. so aussehen:

a) die Mehrheit setzt die Arbeit fort, während

b) die Minderheit eine Diskussionsvorlage/ein Korreferat für die Sitzung vorbe­reitet.

2. Stoffsammlung

2.1. Thema klären

Dazu dienen: Nachschlagewerke, Lexika, Handbücher. Hier kann mit dem Aufbau einer Sach­kartei begonnen werden. Literaturangaben sind meist schon hier zu finden und sollten auf Kar­teikarten (nur ein Titel pro Karte) aufgenommen werden. Für diejenigen, die mit Com­puter ar­beiten: Die entsprechenden Infor­mationen können natürlich auch in elektroni­schen Daten­banken abgelegt wer­den. Dabei aber nicht vergessen, regelmäßig Papieraus­drucke anzu­fer­tigen und Sicherheitskopien anzulegen!

Offene Fragen in der Forschung notieren.

2.2. Arbeitsprogramm überlegen

Fragestellung(en) zu dem Thema finden, die als Orientierung(en) für die Literatur­suche dienen kön­nen. Aus ihnen ergibt sich eine erste, grobe und vorläufige Gliederung, die als Richt­schnur für das Lite­ratur­studium dienen sollte. Ar­beitsprogramm vorläufig zeitlich fixieren: Bis wann will ich welche Ab­schnitte abgeschlossen haben?

2.3. Literatursuche

Erste Literaturhinweise ergeben sich meist schon bei der Materialsuche in Punkt 2.1. Die­sen Hin­weisen kann man zunächst nachgehen. Zusätzlich muss aber neue Forschungslite­ratur erfasst werden, dabei bieten sich zwei Wege an:

   Das Durchsehen der letzten Jahrgänge von für das Thema relevanten Zeit­schriften (für die schwe­dische Neutralitätspolitik etwa: Scandinavian Jour­nal of History, Svensk Historisk Tidskrift, aber auch HZ und VfZG) führt in der Regel zu neueren Aufsätzen, die mehr oder weniger nahe am ei­genen Thema liegen. Hier finden sich in den Anmerkungen und im Lite­ra­tur­verzeichnis Hin­weise auf weitere Schriften und auf Quellen, die vielleicht für die ei­gene Arbeit relevant sind. Auf diese Art und Weise kann Schritt für Schritt die Literatur­basis erweitert werden (unsystematisches Biblio­graphieren).

   Mühsamer, aber bei der Zielsetzung einer möglichst vollständigen Erfassung der neueren Li­teratur notwendig, ist das systematische Bibliographieren. Hierbei kann man sich entwe­der an die National­bibliographien der Länder, aus deren Gebiet das Thema stammt (z.B. Svensk Bokförteckning) oder an Fach­­bibliographien (z.B. Bibliografi til Norges Historie; Historical Abstracts) wenden. Erstes er­weist sich als sehr aufwendig, da aus einer großen Masse von Materialien Angaben für das eigene Thema gefiltert werden müssen, be­sitzt aber den Vorteil der größeren Aktualität gegenüber den Fach­bibliographien. Diese wiederum erleichtern die Arbeit, da sie die Li­teratur schon unter ei­nem thema­tischen Schwerpunkt er­fassen und außerdem (oft) auch Zeitschrif­ten­aufsätze verzeichnen. (Fach­bib­lio­graphien finden sich zudem als Anhang von Zeitschriften, z.B. in SEHR oder VfZG).

Bei der Literatursuche ist immer wieder auf das Thema des Referats zu re­flek­tieren, da sonst leicht viel zu viele Titel erfasst werden, die nur noch am Rande mit der Aufgabenstel­lung zu tun haben.

2.4. Literaturauswertung

a)  Zunächst: Die Literatur besorgen, entweder in der Seminarbibliothek, UB oder in einer an­deren Biblio­thek, und einen kurzen Blick in sie hineinwer­fen. Oft erweist sich dann schon, dass der Titel mehr ver­sprach, als der Inhalt für die eigene Untersuchung hergibt - diese Schriften können dann gleich wieder zurückgegeben werden. Bei den anderen Wer­ken: Die Titelauf­nahmen in der angeleg­ten Titelkartei durch die Bibliotheks­signa­tur und eventuell noch fehlende bibliographische Angaben ergänzen.

b)  Die als nützlich erachtete Literatur kurz durchblättern, Inhaltsverzeich­nis lesen, Einlei­tung über­fliegen. Literaturverzeichnisse durchsehen, ob dort relevante Litera­tur auf­geführt ist, die noch besorgt werden müsste.

Dieser Blick in die vorliegenden Bücher und Aufsätze ermöglicht es, die Ti­telkartei nach der vor­her angefertigten Grobgliederung neu zu sortieren. Das bietet den Vorteil, zu jedem Zeit­punkt der Ar­beit am Referat zu wissen, wel­che vorhandene Literatur zu dem gerade behan­delten Problem etwas hergibt.

c)  Alle Ausführungen in diesem Papier stellen Vorschläge und Ratschläge dar. Letztlich muss von jedem und jeder im Laufe des Studiums die Arbeitstechnik entwickelt werden, die der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Arbeits­haltung entspricht. Ganz besonders gilt das für den folgenden Punkt, näm­lich der Literaturauswertung im eigentlichen Sinne. Deshalb folgen hier nur ganz allge­meine Hinweise auf die Arbeitsorganisation, die sich oft als günstig erwiesen haben:

   Nicht jedes Buch muss von A bis Z gelesen werden; es ist durchaus legi­tim, sich nur ein­zelne, für das eigene Vorhaben wichtige Kapitel heraus­zu­picken. Allerdings darf der Zu­sammenhang, in dem das Kapitel steht, nicht übersehen werden.

   Texte zunächst einmal nur durchblättern, dann Einleitung und Schlusswort lesen. Daraus sollten (!) Grundlage und Ziel des Autors/der Autorin hervorgehen.

  Exzerpieren immer nur auf einer Seite eines Blatts Papier/einer Kartei­karte. Das er­leich­tert die Über­sicht beim Schreiben des Referats wesentlich!

   Bei den Exzerpten sparsam mit wörtlichen Zitaten umgehen, meist ist es besser, die Aussage des Verfassers/der Verfassern in eigene Worte zu fassen, da dies schon einen ersten Schritt in Richtung auf die eigene Ausarbeitung be­deutet. Fundstelle der Angaben (Autor/in, Ti­tel, Seite) notieren!

   Beim Exzerpieren immer wieder an das Thema und die Gliederung denken, da­mit man die gesam­melten Aufzeichnungen syste­ma­tisch ablegen kann und nicht in einer aufgehäuften Materialflut versinkt.

d)  Nach Abschluss der Materialsammlung sollte diese noch einmal durchgesehen (wobei man Quellen von Fachliteratur spätestens jetzt trennen sollte) und mit der Grobgliede­rung ver­glichen werden. Wurde zu jedem Punkt Stoff ge­funden? Erweisen sich Punkte als unwich­tig? Daraus sollte sich jetzt eine neue detaillierte Gliederung ergeben, die als Leitfaden für die Ausarbei­tung des Referats dient, aber noch während des Schrei­bens verändert wer­den darf, wenn es sich als notwendig erwei­sen sollte.

3. Die Seminararbeit

3.1. Umfang

Im Grundstudium sollten Einzelarbeiten einen Umfang von sechs bis zehn, Gruppenarbeiten je nach Gruppengröße bis zu etwa 20 Seiten haben, im Hauptstudium Einzelarbeiten etwa 20 Seiten, Gruppenarbeiten bis zu etwa 40 Seiten haben.

In dieser Zahl sind Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Anmerkungen und Litera­turverzeichnis nicht mitenthalten.

Der Text sollte eineinhalbzeilig geschrieben sein und links einen Rand von etwa 2,5 cm haben - das erleichtert das Kommentarschreiben. Die Seiten müssen durchnummeriert und zusammengeheftet sein.

3.2. Titelblatt und Inhaltsverzeichnis

Das erste Blatt ist der Umschlag oder das Titelblatt. Auf diesem sollte Folgen­des zu finden sein: Universität, Fachbereich, Fach, Name des Do­zenten oder der Dozentin, Semester, Nummer und Name des Seminars, der ei­gene Name, Matrikelnummer, Adresse und Telefonnummer, Email-Anschrift, Titel und Vorle­gedatum der Arbeit.

Humboldt-Universität zu Berlin                                                  Sommersemester 2000                 
Nordeuropa-Institut
Dr. Reinhold Wulff

GK Landeskundliche Informationsmittel

Referent: Helmut Schmidt-Raising, Matr. Nr. 3756895, Greifswalder Str. 13,

12519 Berlin, Tel. 586 54 28; Helmut.Schmidt@student.hu-berlin.de

Thema: "Schweden und das Neutralitätsrecht von 1914"

Vorgelegt am 24.06.2000

Das Inhaltsverzeichnis stellt den Aufbau der Arbeit vor. Es wird überschrieben mit "Inhalt" oder "Inhaltsverzeichnis".

Inhalt

 Seite
   

Vorwort (nur bei größeren Arbeiten)

1

I.

(oder 1.) Einleitung 1

1.

(oder 1.1.) Zum Thema 2

2.

(oder 1.2.) Forschungsgegenstand 3

3.

(oder 1.3.) Fragestellung und Ziel der Arbeit 3

4.

(oder 1.4.) Quellenbasis 4

II.

(oder 2.) "Neutrale" Außenpolitik Schwedens 5

1.

(oder 2.1.) Bewaffnete Seeneutralität 1780 5

2.

(oder 2.2.) Haltung während der deutsch-dänischen Kriege 1848/49 u. 1864 6

III.

(oder 3.) Schweden und die völkerrechtlichen Neutralitätsprinzipien  8

1.

(oder 3.1.) Formulierung des Neutralitätsrechts  9

a.

(oder 3.1.1.) Die Haager Konferenzen von 1899 und 1907  10

b.

(oder 3.1.2.) Die Londoner Konferenz von 1908/09 11

2.

(oder 3.2.) Schwedische Reaktionen 12

IV.

(oder 5.) Schluss / Zusammenfassung / Ausblick 19

Anhang mit Beilagen (ev.)

20

Quellen- und Literaturverzeichnis

23

3.3. Textteil

Der eigentliche Textteil besteht meist aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Einleitung und Schluss müssen nicht unbedingt vorhanden sein, erweisen sich aber oft als notwendig.

3.3.1. Einleitung (I.)

Darstellung des Themas (I.1.)

Hier sollte dem Leser oder der Leserin die Thematik erläuternd vorgeführt werden; dabei könn­ten schon zentrale Begriffe geklärt und Definitionen ge­geben, die zeitlichen und räumli­chen Grenzen genannt und begründet werden. Auch eine Begründung für die Wahl dieser Thematik sollte gegeben wer­den.

Forschungsstand (I.2.)

Hier sollte ein Überblick über die Ergebnisse der Forschung ge­ge­ben werden. Da­bei sind zu beachten:

* die eigene Perspektive,

* Kontroversen, strittige Punkte in der Literatur,

* Standpunkte der Verfasser/innen,

* ihre spezifischen Fragestellungen,

* ihre methodischen Ansätze,

* die benutzten Quellen,

* Lücken in der Forschung.

Fragestellung und Ziel (I.3.)

In diesem Abschnitt sollten vorgestellt und begründet werden:

* die Frage (Fragen), die in der Arbeit beantwortet werden soll(en),

* der zentrale Aspekt, unter dem das Thema gesehen wird,

* die die Fragestellung beeinflussenden oder sich aus ihr ergebenden metho­dischen An­sätze wie z.B. ver­gleichende (komparative) Methode, literatur­wissenschaftliche Theorien und Me­thoden, begriffs­ge­schichtliche Analyse, historisch-statistische Methode, oder die Annähe­rung an andere Disziplinen bzw. die Übernahme von Methoden und me­thodi­schen Instru­menten von ihnen z.B. aus der Soziologie, Wirtschaftswissenschaft, Psy­choanalyse, Poli­tik­wissenschaft, Literatur­wissenschaft, Publizistik.

3.3.2 Hauptteil (II.-IV.)

* der Aufbau muss durchsichtig und folgerichtig sein,

* die Argumentation muss logisch und nachvollziehbar sein,

* Behauptungen müssen begründet werden,

* die Argumentation muss überprüfbar sein, d.h.

  Übernahmen aus Quellen und Literatur müssen kenntlich gemacht werden (Anmerkungsapparat),

  eigene Stellungnahmen und Urteile müssen deutlich davon unterschieden sein,

* Kontroversen sollen aufgenommen und beurteilt werden; dabei ist das eige­ne Urteil zu be­gründen,

* Widersprüche, die sich nicht lösen lassen, Lücken, die geblieben sind, nicht durch Bie­gen und vage Vermutungen lösen, sondern benennen!

* Das eigene Vorgehen begründen, wie auch die eigenen Entscheidungen, und so dem Le­ser oder der Leserin Hilfestellung geben.

Stil:

* sachlich und präzise.

* Tempus: in der Darstellung Präteritum, bei der Argumentation Präsens.

* Satzbau: kurze Sätze sind langen verschachtelten vorzuziehen.

* Autoren/Autorinnennennung: entweder unpersönlich oder "Ich". "Ich" nicht zu häufig ver­wenden! Sel­ten: "Wir".

Zitierweise:

* Bei Auswahl und Verwendung von Zitaten den Zusammenhang beachten, aus dem sie ge­nommen sind.

* Zitate können als "Beweisstücke" gebraucht werden

  für die eigene Interpretation und Argumentation,

  um Stand­punkte und die Benutzung von Begriffen zu verdeut­lichen/gegen­überzustel­len.

* Kriterium für ihre Verwendung ist die Interpretationswürdigkeit des Zi­tats. Kein Zitat spricht für sich selbst, sondern muss erst "zum Sprechen" gebracht, d.h. inter­pretiert/ein­ge­ord­net werden.

* Zitate müssen als solche durch Anführungsstriche am Anfang und Ende ge­kenn­zeichnet, ihre Her­kunft muss in einer Anmerkung angegeben wer­den.

* Zitate sollten aus der Originalpublikation stammen.

* Zitate aus nicht-skandinavischen Fremdsprachen sollten übersetzt werden (gilt nicht für englische Zitate). Allerdings gilt: Stets den original­spra­chigen Text mit angeben! Ob das Ori­ginal oder die Über­setzung in die Anmer­kung gehört, kann nur im Zusammenhang der Arbeit entschieden werden: Bei ei­ner text- oder quellenkritischen Untersuchung gehört das Origi­nal in den Text, die Übersetzung in die Fußnote, beim Zitat einer fach­wissen­schaftli­chen Argumentation ist das umgekehrte Vorgehen sinnvoller.

3.3.3. Schluss/Zusammenfassung/Ausblick (V.) (jeweils nach der Funktion des "Schlusses" zu benennen)

* Zusammenfassung der Ergebnisse. Dabei ist die Verknüpfung einzeln behan­del­ter Fragen zu ei­nem Ganzen ebenso sinnvoll wie die Anknüpfung an die Ein­leitung. Kontrollieren, ob alle in der Einleitung gestellten Fragen beantwortet wurden.

* Einordnung der Ergebnisse in größere Zusammenhänge, d.h. räumliche und zeit­liche Wei­tung des Rahmens.

* Kritisch einordnende Gesamtsicht der eigenen Ergebnisse und Vergleich die­ser mit der an­derer Autoren/Autorinnen. Dabei Stellungnahme zur Tragfähigkeit der an­ge­wandten Methoden und Nen­nung der offen gebliebenen Fragen als Hinweis für die weitere Forschung.

* Vergleich der Ergebnisse mit den anderer Studien zur gleichen Problematik und gleichen Zeit, aber in anderen Gebieten.

* Ausblick auf die weitere Entwicklung.

3.4. Quellen- und Literaturverzeichnis, Anhang

3.4.1. Der Anhang kann enthalten

* Abbildungen,

* Tabellen, Diagramme u.ä.,

* Quellentexte in voller Länge,

* Kurzbiographien, die wegen ihrer Länge oder wegen anderer Gründe nicht in den Text auf­genommen werden konn­ten.

3.4.2. Das Quellen- und Literaturverzeichnis

* enthält sämtliche für die Arbeit herangezogenen Quellen und Darstellungen,

* wird untergliedert in Quellen (bei umfangreicherem Quellenmaterial weitere Untergliede­rung, z.B. ungedruckte Q., gedruckte Q. und dort dann Aktenpubli­kationen, Statistiken, Zei­tungen, Memoiren), ev. Hilfsmittel (Nachschlagewerke etc.) und Darstellungen (= Fach­literatur). Letz­tere kön­nen weiter unter­gliedert werden in selbständige (Monographien) und unselb­ständige Veröffentlichungen (Zeit­schriftenaufsätze, Beiträge zu Sammelwer­ken).

* Die Reihenfolge der Titel ist in jeder Gruppe alphabetisch nach Verfas­serinnen/Verfassern, Heraus­geberinnen/Herausgebern o.ä. Bei mehreren Werken einer Person gilt die chrono­logische Reihen­folge und bei mehreren Schriften im gleichen Jahr die alphabetische Reihenfolge des Ti­tels. Gibt es mehrere Verfas­ser/innen, wird die Schrift nach dem Familiennamen der Erst­genannten an­ge­geben.

* Wurden im Literaturverzeichnis Abkürzungen benutzt (für Zeitschriften oder Buchreihen), müssen diese in einem Sigelverzeichnis aufgelöst werden. Dabei sollte man sich nach den be­reits üblichen Abkürzungen richten. Beispiele:       HZ:      Historische Zeitschrift

SEHR: Scandinavian Economic History Review

 VfZG: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte
* Das Literaturverzeichnis sollte engzeilig geschrieben werden.

3.4.3. Reihenfolge der einzelnen Elemente

Bei jeder Literaturangabe sollte folgende Reihenfolge gelten (wenn nicht konse­quent ein an­de­res System angewandt wird):

Monographien

Erst Nachname des Autors oder der Autorin, dann soweit möglich vollständige Vornamen. Bei mehreren Autoren/innen gilt diese Rei­henfolge nur für den/die erste, während die restlichen zuerst mit Vornamen und dann mit Nachnamen ange­geben werden. Bei mehr als drei Verfas­ser/innen wird nur noch der/die erstge­nannte angegeben und dann "u.a." nachgestellt.

Zwischen dem Namen des Autors/der Autorin und Titel steht ein Doppelpunkt (:).

Der Titel (kursiv) und eventuelle Untertitel werden so angegeben, wie sie auf dem Titelblatt ste­hen. (Abweichende Schreibweisen z.B. auf dem Schutzum­schlag werden nicht berück­sichtigt.)

Zwischen Titel und Verlagsort (Erscheinungsort) gibt es einen Punkt (.).

Eventuell nötige Angaben über die Auflage noch vor der Angabe des Erschei­nungsortes ein­fü­gen (2., verbesserte Auflage Kiel 1992).

Verlagsort (Erscheinungsort) und Erscheinungsjahr.

Gegebenenfalls Reihentitel und -nummer in Klammern (edition suhrkamp NF 1024).

Elvander, Nils: Skandinavisk arbetarrörelse. Stockholm 1980.

Mykland, Knut (Hg): Norges Historie. Bd. 1-15. Oslo 1976 - 80.

Dissertationen

* wenn in einem Verlag erschienen wie andere Titelaufnahmen von Monogra­phien, mit Zusatz des Promotionsortes:

Wulff, Reinhold: Die Anfangsphase der Emigration aus Schweden in die USA, 1820 - 1850. Diss. Kiel 1987. Frankfurt/M. 1987 (Europäische Hochschul­schriften III.336)

* wenn nur maschinenschriftlich vorliegend:

Bünsch, Iris: Die zentralen Zeichen in den verschiedenen Fassungen von Tennessee Williams’ Drama Orpheus Descending. [Masch.] Diss. Kiel 1974.

Aufsätze

* in Festschriften und Sammelbänden:

Verfasser/in (Nachname, Vorname): "Titel des Beitrages". In: Herausgeber/in: Titel der Festschrift oder des Sammelbandes. Erscheinungsort und -jahr, Seitenangabe.

Romig, Gabriele: "Die dänische Minderheit im Parlament. Der SSW und das Schleswig-Holsteinische Landeswahlgesetz". In: Werner Paravicini (Hg.): Mare Balticum. Beiträge zur Ge­schichte des Ostsee­raums in Mittelalter und Neu­zeit. Festschrift zum 65. Geburtstag von Erich Hoffmann. Sig­maringen 1992, S. 465 - 475.

* in Zeitschriften

Verfasser/in (Nachname, Vorname): "Titel des Aufsatzes". In: Name der Zeit­schrift (ggf. entsprechend der gebräuchlichen Siglen abgekürzt) Jahrgang (Jahreszahl) Heftnummer (falls notwendig), Seitenzahl.

Jervell, Sverre: "Der nordeuropäische Raum im neuen Europa: Ende einer Eiszeit". In: NORDEUROPAforum 1 (1991) H. 4, S. 14 - 18.

* in Zeitungen

Verfasser/in (Nachname, Vorname): "Titel des Artikels". In: Name der Zeitung, Erscheinungsort (falls notwendig), Nummer (Datum), Seitenangabe.

Andenæs, Ulf: "Strid mellom utkant og sentrum". In: Aftenposten, Oslo, Nr. 89 (22.2.1992), S.3.

* im Internet

Verfasser/in (Nachname, Vorname): "Titel des Beitrags". <http-Adresse>, Recherchedatum.

Wulff, Reinhold: "Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten". http://www2.rz.hu-berlin.de/skan/institut_und_studium/personen/mitarbeiter/rw/publikationen/rwhinw.htm, 18.10.2000.